Hallo zusammen,
wie vielleicht schon einige mitbekommen haben, schreibe ich selber ein Buch und würde hier gerne mal eure Meinung zu diesem Buch wissen. Vielleicht hat der eine oder andere ja auch eine Idee, wie das Buch weiter gehen könnte Natürlich werde ich nicht alle Kapitel hier veröffentlichen, sondern nur Ausschnitte
Bestimmte Passagen musste ich leider rausnehmen, da es sonst zu sehr Spoilern würde.
QuoteDisplay MoreProlog
Beatrix lag im Ehebett und war der Ohnmacht nahe. Der Raum selbst war nur durch Kerzen und einem Kamin erhellt. Im Raum befand sich ein Tisch und zwei Stühle, ein Schrank und ein Fenster, welches dreckig war. Auf dem Holzfußboden befand sich kein Teppich und an der Wand war auch kein Bild oder sonstiger Schmuck.
Der Bauch von Beatrix war rund wie ein Kürbis und sie schrie vor Schmerzen. Solche Schmerzen kannte Beatrix nicht und sie wünschte sich das es endlich aufhören würde. Doch es hörte nicht auf. Im Gegenteil, die Schmerzen wurden noch schlimmer und es gesellte sich ein Ziehen hinzu. Etwas wollte aus ihrem Unterleib heraus.
Sie sah zu ihrer besten Freundin, Klara, hinüber, die ihr gleichzeitig half, diese Situation zu bewerkstelligen. Ihr Mann Helmut befand sich nicht mit im Raum. Klara meinte, dass dies nicht notwendig sei und er doch bitte draußen warten sollte.
Die ganze Situation sah komisch aus. Beatrix mit dickem Bauch lag auf dem Rücken im Bett und hatte die Beine aufgestellt und davor hockte ihre Freundin. Plötzlich fing Beatrix an zu schreien und zu pressen. Danach atmete sie wieder kurz ruhig und dann presste sie wieder.
Dies ging eine Zeit lang so weiter.
Nach ungefähr vier Stunden war die Geburt vorbei und Helmut durfte wieder reinkommen. Was er dann sah, verschlug ihm den Atem.
Seine Frau hatte nicht ein Kind auf dem Arm, nein es waren zwei. Klara und Beatrix sahen zu Helmut und alle drei wussten was das zu bedeuten hatte.
Beatrix hatte Zwillinge zur Welt gebracht, aber es durfte, laut Gesetz des Königs Sebastian, pro Familie nur ein Kind zur Welt kommen.
Auszug aus dem Gesetzbuch:
§ 12 Doppelte Kinder
Jede Familie im Königreich von König Sebastian darf keine zwei Kinder gleichzeitig gebären. Sollte eine Familie zwei Kinder gleichzeitig gebären, so sind beide Kinder auf der Stelle hinzurichten.
Helmut und Beatrix sahen sich an und wussten nicht, was sie tun sollten. Beide Kinder waren wunderschön und es waren Brüder. Helmut fand als erstes die Worte und fragte seine Frau.
„Was machen wir Liebes? Wir können unmöglich beide Kinder durchbringen und das Gesetz verbietet uns beide Kinder zu behalten.“
Beatrix sah ihren Mann mit vorwurfsvollem Blick an.
„Liebster, wir müssen uns für ein Kind entscheiden. Wir können nicht zulassen, dass die Kinder getötet werden.“
Kaum hatte sie das gesagt, rannen ihr Tränen über ihr Gesicht. Helmut nahm sie in den Arm.
„Wir finden schon eine Lösung, Liebste.“
Dann sah er zu Klara, die immer noch im Raum war. „Klara, du darfst niemandem davon erzählen. Du musst es uns versprechen, dass du das Geheimnis mit ins Grab nimmst.“
Walburga war nicht im Stande etwas zu sagen, deshalb nickte sie nur.
Über ein Jahr konnten Helmut und Beatrix die beiden Kinder verstecken, aber es wurde immer schwieriger. Irgendwann hatte Helmut eine Wahl getroffen. Eines Tages stand er auf, nahm sich ein Kind und brachte es fort. Beatrix wusste nichts davon. Helmut sattelte sein Pferd und Ritt davon. Als er wieder kam, hatte er kein Kind bei sich und die Familie hatte nur noch einen Sohn. Beatrix hatte in der Zwischenzeit bemerkt, dass ein Kind fehlte und fragte ihren Mann, wo das andere Kind sei. Er sah sie mit traurigen Augen an.
„Es ist gut aufgehoben. Ich habe es zu einem Kloster gebracht.“
Man konnte hören, wie Beatrix laut ausatmete. Beide brachten es nicht übers Herz ein Leben zu nehmen. Allerdings war es nun an der Zeit dem Sohn einen Namen zu geben und beide überlegten, wie sie ihren Sohn nennen sollten. Beide hatten sich für einen Namen entschieden.
Olaf
Helmut wusste, dass der Name Olaf „Der Nachkomme“ bedeutet. Daher hatten sie diesen Namen gewählt.
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Als es kurze Zeit später wieder an der Tür klopfte, rief Olaf herein, worauf hin sich die Tür öffnet und zwei Damen den Raum betraten.
Eine Dame war, so schätze Olaf, im Alter des Königs und die andere in seinem Alter. Die jüngere war sehr hübsch.
„Guten Morgen [...] Mein Name ist Klara und das ist meine Tochter Bella.“
Bella sah Olaf an und machte einen leichten knicks und sie lächelte. Olaf empfand das Lächeln als wunderschön. Das Schönste, was er je gesehen hatte.
„Guten Morgen, könnt Ihr mir bitte sagen, was hier los ist? Ich bin ein Stallbursche. Was mache ich hier? [...]“
Er saß immer noch auf dem Bett in seiner dreckigen Kleidung. Er hatte das Gefühl, das der gestrige Tag nur ein schlechter Traum war.
Klara und Bella sahen sich einander an und mussten grinsen.
Dann klärte Klara ihn über die Geschehnisse des letzten Tages auf. Bella hatte sich inzwischen direkt neben Olaf gesetzt und musterte ihn.
Ihm war gar nicht aufgefallen, dass Bella neben ihm saß und unauffällig seine Hand berührte. Er hörte Klara zu. Erst als sie geendet hatte, blickte er verwirrt zu ihr herüber.
So wie sie neben ihm saß, war sie noch hübscher und er hatte ein komisches Gefühl. Es fühlte sich an, als würde sein Magen rebellieren.
‚Was ist das nur? Ich kann plötzlich den Blick nicht mehr von ihr nehmen.‘
Selbstverständlich bemerkte Klara wie die beiden sich verhielten und grinste nur.
„Bella, komm sofort her, das gehört sich nicht. [...]“
Bella war traurig und ging mit gesengtem Kopf zu ihrer Mutter rüber.
„Verzeiht [...] meine Tochter ist noch jung und weiß sich nicht zu benehmen.“
Bei dem letzten Wort sah sie ihre Tochter eindringlich an.
„Aber bitte Klara. Mir hat es nichts ausgemacht. Im Gegenteil. Wegen mir kann Bella sehr gerne öfter zu mir kommen.“
‚Waren das gerade meine Worte?‘
Olaf war mehr verwirrter als sonst.
Nachdem Olaf fertig gewaschen und angezogen war, macht er sich auf den Weg [...] Während er die Gänge hinunter ging, dachte er immer wieder an Bella und das, was ihre Mutter gesagt hatte.
‚„Es gehört sich nicht.“ Warum gehörte sich das nicht und was war es, was sich nicht gehörte?‘
Olaf hatte darauf keine Antwort. Er hoffte immer noch das sein Vater ihm diese Antwort geben konnte.
Das Gespräch mit seinem Vater war nun einige Stunden her und als Olaf sehr spät in seinem Zimmer ankam, legte er sich auf sein Bett und begann zu grübeln, über das was ihm sein Vater gesagt hatte.
Mit der Dunkelheit, die dem Mann umhüllte, kam auch noch die Kälte. Die Kälte war so unnatürlich. Mitten am Tag, wo es eigentlich sehr warm sein sollte, war es sehr kalt. Der Mann auf dem Pferd fing an zu frieren. Die Angst kam in ihm hoch. Er sah sich um aber konnte nichts sehen. Kein Lichtschein. Nichts.
Plötzlich sah er irgendwo in der Ferne ein Licht. Ein Licht mitten in der Dunkelheit. Was hatte das nur zu bedeuten? Sollte er auf das Licht zu reiten oder sollte er warten? Der Mann entschied sich dazu, auf das Licht zu zureiten. Ganz langsam setze sich das Pferd mit dem Reiter in Bewegung und folgte dem Licht.
Der Mann wusste nicht, wie lange er dem Lichtschein folgte. Er wusste nur, dass das Licht nicht größer zu werden schien. Zwischendurch ritt der Mann schneller und schneller, aber das Licht kam nicht näher. Der Mann war bestimmt schon seit Stunden unterwegs gewesen. Sein Hunger plagte ihn, also beschloss er eine kurze Rast einzulegen. Er stoppte sein Pferd und stieg herunter. Als er vor seinem Pferd stand, drehte er sich um. Er wollte sich umsehen, auch wenn er wusste, dass dort nichts war außer tiefe Dunkelheit war. Als er sich nun wieder zum Pferd umwandte, war das Pferd verschwunden. Er sah sich erneut um, in der Hoffnung doch noch etwas zu erkennen. Aber leider ohne Erfolg. Das Einzige, was in dieser Dunkelheit in der Ferne zu sehen war, war dieser helle Lichtschein. Der Lichtschein hatte immer den gleichen Abstand, egal wie lange er unterwegs war oder wie schnell er lief. Nur warum war dort dieses Licht und
warum konnte er es nicht erreichen?